Nichts gewusst haben. Alles auf die Umstände der damaligen Zeit schieben. Einfach weitermachen. Das sind wohlbekannte Muster des Verdrängens und Weiterlügens, die damals Verantwortliche nach 1945 auch nutzten, wenn es um die Geschehnisse in Herzogsägmühle während der NS-Zeit ging.
Gerade deshalb ist es heute so wichtig, sich mit den Verbrechen im Sozial-, Gesundheitsbereich auseinanderzusetzen. Opfer dürfen nicht vergessen werden, denn sie haben ein Recht darauf, gesehen zu werden. Ihr Leid muss anerkannt werden. Außerdem benötigen heutige Sozialarbeiter, Pflegekräfte, Jugend- und Wohnungslosenhelfer das Geschehen der Vergangenheit, um ihre eigenen Werte und ihre tägliche Arbeit reflektieren zu können.