Der Wanderhof Herzogsägmühle

§

© Digitale Lernwelten GmbH

Arrc

Der Wanderhof Herzogsägmühle

Manchmal kann man am besten erkennen, was ein Ort war und welche Bedeutung er hatte, wenn man sich Bilder dieses Ortes und seiner Menschen ansieht. Das ist bei Herzogsägmühle auch so. Schauen Sie hin!

Geschichte der Herzogsägmühle

1

15. Jahrhundert: Herzog Christoph "der Starke" von Bayern-München (1449 bis 1493), betrieb hier eine Sägemühle

1894: Gründung durch den Verein für Arbeiterkolonien in Bayern; Erwerb des Geländes Herzogsägmühle. Der "Verein für Arbeiterkolonien in Bayern", Vorsitzender Pfarrer Adolf von Kahl, erwarb von 1894 bis 1905 die Anwesen Herzogsägmühle 

1935: Übergang an den Landesverband für Wanderdienst.

1946-1950: Übernahme der Betriebsführung durch die Innere Mission München.

1948–1950:  Beginn der Berufsschularbeit und Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung.

1956–1960: Ausbau von Arbeitsbereichen und Bau von Werkhallen und Wohnhäusern.

1970er: Neugründung von Bereichen für Altenhilfe, Suchtkranke und seelisch erkrankte Menschen.

1980er: Ambulante Dienste, Wohngemeinschaften, Kulturtage, Gründung von Fachgesellschaften und Beginn sprachlicher Entdiskriminierung („Menschen in besonderen Lebenslagen“).

1990er: Differenzierung stationärer Hilfen, Tagesstätten, neue Wohn- und Arbeitsangebote, Qualitätsmanagement und Eröffnung einer Fachschule.

2000er: Gründung von Stiftungen, Ausbau familienfreundlicher Strukturen, Reha-Angebote und Top-Arbeitgeber-Auszeichnungen.

2010: Rehabilitationseinrichtung für psychisch kranke Jugendliche eröffnet.

Hinweis:
Auf der Grundlage der Angaben der Diakonie Herzogsägmühle zusammengefasst: https://www.herzogsaegmuehle.de/zum-dorf/geschichte.
2
§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

ArrcBYSA

Herzogsägmühle als Wirtschaftsbetrieb vor der NS-Zeit

Arbeiten in der NS-Zeit

3
§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

ArrcBYSA

Propagandabild aus dem Archiv der Diakonie Herzogsägmühle

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

ArrcBYSA

Antreten der Arbeiter: Propagandabild aus dem Archiv der Diakonie Herzogsägmühle

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

Arrc

Landwirtschaft mit Pferd und Pflug: Propagandabild aus dem Archiv der Diakonie Herzogsägmühle

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

ArrcBYSA

Fundamente ausheben für den Hausbau: Propagandabild aus dem Archiv der Diakonie Herzogsägmühle

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

ArrcBYSA

Straßenbau: Propagandabild aus dem Archiv der Diakonie Herzogsägmühle

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

Arrc

Torfstechen: Propagandabild aus dem Archiv der Diakonie Herzogsägmühle

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

Arrc

Einsatz von Schubkarren: Propagandabild aus dem Archiv der Diakonie Herzogsägmühle

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

Arrc

Getreide einbringen: Propagandabild aus dem Archiv der Diakonie Herzogsägmühle

4

Aufgabe (Basis)

Fragen stellen. Sehen lernen.

Kennen Sie Propagandabilder aus Ländern wie der DDR, Nordkorea oder der früheren Sowjetunion, die viele Menschen bei der Arbeit zeigen? Richtig: Es sind immer Menschenmassen und sie scheinen wie die Ameisen mit einfachen Werkzeugen wie Schaufeln und Hacken und Handkarren sehr intensiv zu arbeiten. Diese Bilder sind nicht zufällig so gemacht worden. Sie sollen Botschaften verbreiten.

  1. Tragen Sie in der Gruppe die beabsichtigten Propagandabotschaften von offiziellen Arbeiterbildern in Diktaturen zusammen.
  2. Prüfen Sie anhand der Bilder von Herzogsägmühle, welche Botschaften mit diesen verbunden sind.

Halten Sie Ihre Überlegungen im Miro Board fest.

5

Bilder offenbaren sehr viel. Sie erlauben Blicke hinter die Fassaden, Einblick in das, was offiziell nicht existieren und versteckt werden soll. Der Blick in die Gesichter von Menschen offenbart mitunter viel von ihrem Inneren, ihren Gedanken und Gefühlen. Und nicht selten treten dann deutliche Widersprüche zwischen den eigentlichen Wünschen, Zielen und Sehnsüchten von Menschen und der Realität ihres Lebens zutage.

6
§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

Arrc

Zufriedenheit?

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

Arrc

Zuversicht?

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

Arrc

Selbstwirksamkeitserfahrung?

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

Arrc

ein sinnvolles Leben?

§ Cc4

Freude am Tagwerk?

§ Cc4

Glück?

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

Arrc

Hilfe bekommen?

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

Arrc

ins Leben gefunden?

§

Archiv Diakonie Herzogsägmühle

Arrc

Kameradschaft erlebt?

§ Cc4

guter Start ins Leben?

7

Aufgabe (Basis)

In den Gesichtern von Menschen lesen

Arbeiten Sie im Miro-Board:

  1. Stellen Sie anhand je eines ausgewählten Bildes in Partnerarbeit Mutmaßungen über die Gedanken und Gefühle dieser Männer an. 
  2. Finden Sie passende Bildunterschriften für die Porträts. Nutzen Sie dafür das Miro Board.

NS-Propaganda zum Sinn von Arbeit

8

Der Slogan „Arbeit macht frei“ diente im Nationalsozialismus der Propaganda und Verschleierung. Er suggerierte, dass durch Arbeit gesellschaftliche Anerkennung, Disziplin und sogar Freiheit erreichbar seien – obwohl in den Konzentrationslagern, an deren Toren er oft stand, genau das Gegenteil geschah: Zwangsarbeit, Entrechtung und Tod. Der Spruch war von zynischer Bedeutung und sollte Gefangene zugleich täuschen und zur Selbstdisziplinierung anregen.

§

Urheber: Nonethelesser

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Arbeit_Macht_Frei_Dachau_20180125-PR6A9314.jpg

Cc4BYSA

Propagandaspruch der Nationalsozialisten am Eingangstor des Konzentrationslagers Dachau

9

Aufgabe (Basis)

Arbeit – zynisch verdreht

Arbeiten Sie im Miro-Board:

  1. Erläutern Sie den Zynismus der NS-Slogans über den Wert der Arbeit anhand des Wanderhofs Herzogsägmühle. Beziehen Sie dabei die Informationen und Erkenntnisse aus den Kapiteln NS-'Gesundheitspolitik' und NS-'Fürsorgepolitik' ein.
  2. Erörtern Sie den verbrecherischen Charakter der Arbeit im Nationalsozialismus. 
10

Aufgabe (Vertiefung)

Arbeit und Menschenwürde

Arbeiten Sie im Miro-Board:

  1. Notieren Sie die Kriterien, die aus Ihrer Sicht eine menschenwürdige Arbeit ausmachen. Beziehen Sie dabei, wenn möglich, auch Ihr Wissen über Arbeitsgesetze ein.
  2. Was brauchen Menschen, die Unterstützung und Hilfe erhalten sollen, außer oder anstelle von Arbeitsangeboten?