Als unehelich galten Kinder, deren Eltern nicht miteinander verheiratet waren. Anfang des 20. Jahrhunderts war dies stark stigmatisiert: Uneheliche Kinder galten als âminderwertigâ, ihre MĂŒtter als âunsittlichâ. Oft hatten sie schlechtere Chancen auf Bildung, Beruf und soziale Anerkennung. In Heimen und FĂŒrsorgeeinrichtungen wurden sie besonders streng behandelt â auch in HerzogsĂ€gmĂŒhle. Das Stigma wirkte sich lebenslang aus und war eng mit Vorstellungen von Moral, Ordnung und gesellschaftlichem Wert verbunden.