Alarich Seidler (1897-1979) war ein sogennanter SozialfunktionĂ€r der NSDAP. Er war schon sehr frĂŒh Nationalsozialist, gehörte 1919 der Organisation Consul an, trat 1922 der SA bei, nahm 1923 am sog. Hitler-Ludendorff-Putsch teil, war 1933 NSDAP-Mitglied, stand dem sog. ErnĂ€hrungsausschuss der NSDAP vor, war NSV-Gauamtsleiter im sog. Gau MĂŒnchen-Oberbayern, leite auch das sogenannte Winterhilfswerk wurde scghlieĂlich auch zum bayerisachen Staatsbeauftragten und stellvertretenden Sonderkommissar bei der oberbayrischen Regierung ernannt. Seit 1934 war er Vorsitzender und 1935 Vorstand im Landesverband fĂŒr Wander- und Heimatdienst. Er war dafĂŒr verantwortlich, dass die  FĂŒrsorgeeinrichtung HerzogsĂ€gmĂŒhle als "Siebe- und Sichtungsstation" der "WandererfĂŒrsorge" organisiert und betrieben wurde.Â
Im Juli 1936 fĂŒhrte Seidler eine GroĂrazzia gegen sogenannte Asoziale und Arbeitsscheue an. In deren Verlauf wurden  1.307 Menschen festgenommen. 736 Personen wurden fĂŒr zwei Wochen in das KZ Dachau ĂŒberstellt. Alarich Seidler hat die rassenhygienischen und sozialrassistischen Vorstellungen der NS-Ideologie wesentlich mit geprĂ€gt und praktisch umgesetzt â zuerst gegenĂŒber sogenannten NichtseĂhaften. nsofern ĂŒberlebten 430 angeblich âgemeinschaftsunfĂ€higeâ Menschen sein Wirken nicht. Sie starben nach vorhergehenden Torturen meist durch VernachlĂ€ssigung bzw. töteten sich auch aus Verzweiflung selbst. Andere starben elendiglich nach Ăberweisung in ein KZ oder eine Pflegeanstalt.